Hautfalten am After, die ab dem 20 Lebensjahr auftreten können und nicht behandlungsbedürftig sind.
Marisken sind kleine weiche Hautlappen, die hautfarben sind und sich um den Afterrand ausbilden können.
Ihre Konsistenz ist meistens weich, kann aber auch recht derbe Formen annehmen.
Die Größe von Marisken kann sehr variieren, von Stecknadelkopfgroße bis hin zu einer Olive.
Marisken können einzeln oder als ein Kranz auftreten, der den ganzen After umschließt.
Das Wort Mariske stammt aus dem Französischen (Marisque) und erinnert an die Ähnlichkeit mit Feigen. Synonyme Bezeichnungen sind Analfalten und Hautläppchen. Im englischen werden sie als anal tag oder skin tag bezeichnet.
Die früher verwendete Bezeichnung äußerer Hämorrhoiden ist jedoch falsch und sollte nicht mehr angewandt werden, da Hämorrhoiden Gefäßpolster sind und keine Hautfalten. Sie sind in der Regel immer harmlos und machen nur sehr selten Beschwerden. Die Diagnose wird durch den Anblick erstellt, es sind keine weiteren Untersuchungen notwendig.
Bei der Entstehung von Marisken wird in primäre und sekundäre Marisken unterschieden. Am häufigsten sind die primären Marisken, die geschwulstartige Hautverdickungen sind und keine eigentliche Ursache haben. Das Vorhandensein von proktologischen Erkrankungen begünstigt die Entstehung von Marisken nicht. Es sind daher auch keine Überbleibsel nach abgelaufenen Analvenenthrombosen, wie oft vermutet wird.
Dagegen entstehen sekundäre Marisken z.B. als Folge einer chronischen Analfissur. Aufgrund eines kontinuierlichen Reizzustandes der bestehenden Analfissur bildet sich eine Hautverdickung am äußeren Rand dieser Fissur, was einer Mariske entspricht und als Vorpostenfalte bezeichnet wird. Auch können Marisken nach chirurgischen Eingriffen wie einer Hämorrhoidenoperation entstehen und am Anfang als akute schmerzhafte Schwellung auftreten.
Marisken können in jedem Alter auftreten. Bei Frauen beginnt ein gehäuftes Auftreten ab dem 20 Lebensjahr und bei Männern ab dem 40 Lebensjahr. Über 70% der Menschen bekommen im Laufe Ihres Lebens Marisken, wobei jüngere Menschen eher einzelne Marisken ausbilden. Eine spontane Rückbildung von Marisken gibt es nicht.
Die Lokalisation am After wird als in der Regel als Steinschnittlage (SSL) bezeichnet. Dabei sitzt der Patient mit gespreizten Beinen auf einem Untersuchungsstuhl und der behandelnde Arzt/Ärztin vor dem Patienten. Die Position wird nun wie bei einer Uhr aus Sicht des Arztes angegeben. Die Mehrzahl der Marisken befindet sich bei 12 Uhr SSL (43%) und seltener bei 6 Uhr SSL (29%). Primär gebildete Marisken sind eher breitaasig und sekundäre oft stielartig mit einer schmalen Basis.
Marisken sind in der Regel harmlos, verursachen keine Beschwerden und stellen eher ein kosmetisches oder hygienisches Problem dar. Manche Patienten berichten über eine zeitweilige schmerzhafte Anschwellung, insbesondere bei starker Analhygiene, wodurch die Marisken Ihre weiche Konsistenz verlieren und es zu einer überschießenden derben Hautbildung kommen kann.
Als Folge können die Marisken Jucken, Brennen und schmerzhaft Einreißen, was neben den Schmerzen zu kleinen Blutungen auf dem Toilettenpapier führen kann.
Marisken die asymptomatisch sind, also keine Beschwerden verursachen, bedürfen keiner Therapie. Wenn es aber zu wiederkehrenden Entzündungen und Problemen bei der Analhygiene kommt, können Marisken entfernt werden. Dieses kann in der Regel immer durch eine ambulante Operation erfolgen.
Einzelne Marisken sollten in Lokalanästhesie von Proktolog:innen oder proktologisch tätigen Chirurg:innen entfernt werden. Die entstehenden Wunden bleiben immer offen und heilen nach 2-6 Wochen ab. Wenn die Wunde zweimal tgl. mit Wasser ausgetuscht wird, besteht keine Gefahr einer Infektion.
Sind mehrere Marisken vorhanden oder die Marisken ziehen tiefer in den Analkanal, sollte die Entfernung aufgrund der umfangreichen Lokalanästhesie besser in Kurznarkose durchgeführt werden.
Bei einem Mariskenkranz ist aufgrund einer eventuellen Einengung durch Narbenbildung immer Vorsicht geboten und es müssen ausreichende Hautbrücken bestehen bleiben.
Vor einer Operation sollte immer eine komplette proktologische Untersuchung wie eine Proktoskopie und ggf. Rektoskopie durchgeführt werden, um weitere Erkrankungen in der Afterregion auszuschließen.
Wichtig: Die Entfernung von Marisken, die nur ästhetisch stören, ist keine Leistung der Gesetzlichen Krankenkassen und muss als Selbstzahlerleistung nach der GOÄ bezahlt werden. Bei Beschwerden liegt dagegen immer eine medizinische Indikation vor und die Kosten werden von den Krankenkassen bei uns komplett übernommen.
Gerne können Sie online einen Termin in unserem Terminkalender DOCTOLIB unter dem Fachgebiet "Viszeralchirurg und Proktologe" bei unseren Ärzt:innen buchen. Wir freuen uns.